Zum Jahresanfang zeigen wir wie Bestand zum Vorbild wird: Wie verwandelt man ein typisches Mehrfamilienhaus aus den frühen Sechzigerjahren in eine zeitgemässe Energiezentrale, ohne seine architektonischen Qualitäten zu verlieren? Dieses Best-Practice-Projekt an der Oberwilerstrasse in Basel demonstriert eindrücklich, wie sich die Anforderungen des SIA 390/1- Klimapfads mit respektvollem Umgang mit der Bausubstanz und gestalterischer Qualität vereinen lassen.

Das Mehrfamilienhaus von Schachenmann und Berger Architekten verkörpert in seiner Formensprache das typische Erscheinungsbild der frühen Sechzigerjahre. Die funktionale und klare zweibündige Grundrisstypologie, durchgesteckte Wohnungen und die schöne Weitsicht über den Zolli bestimmen die Qualitäten dieses Gebäudes. Bei der Sanierung galt es, Ausdruck und Proportionen zu bewahren, gleichzeitig aber auch eine radikale energetische Transformation zu vollziehen.

Während das Gebäude früher als verputzter Baukörper Teil des Quartiers war, wird es neu als sichtbarer Teil des Zoos und soll merkbar als nachhaltigere Entwicklung verstanden werden. Die neue PV-Fassade in «Zolligrün» macht das Mehrfamilienhaus zur sichtbaren Energiezentrale des Basler Zoos.

Die texturierte Oberfläche der Glaspaneele reduziert Spiegelungen und verleiht dem Haus zusammen mit den geölten Holzrollladen eine warme, wohnliche Ausstrahlung. Die vorgehängten PV-Module wurden in nur zwei Standardformaten produziert– durch geschickte Fugenaufteilung und kleine Anpassungen bei den Fenstern entstand ein harmonisches Gesamtbild.

Ein besonderes Detail: Leicht geneigte Paneele über den Fensterreihen überdecken elegant die Mechanik der Holzrollladen und lassen die Fassade als leichtes Gewand erscheinen.